Dieses Arbeitspaket befasst sich mit der Erhebung und Analyse quantitativer Primärdaten zum Gesundheitsstatus und medizinischer Versorgung von Asylsuchenden. In mehreren Querschnittstudien in verschiedenen Settings werden somit  belastbare epidemiologische Daten zum allgemeinen Gesundheitszustand, chronischen und psychischen Erkrankungen, Beeinträchtigungen durch gesundheitliche Probleme und gesundheitsbezogenen Lebensqualität erfasst. Außerdem werden Daten über die Inanspruchnahme und Verzicht auf Arztbesuche, der Qualität der Versorgung und gesundheitsbezogene finanzielle Ausgaben Asylsuchender erfasst.

Für die Erhebung von Primärdaten wurde ein Umfragebogen aus bestehenden wissenschaftlichen Survey-Instrumenten erstellt und im Vorfeld pilotiert. Der Fragebogen wird in insgesamt acht Sprachen übersetzt und in Erstaufnahmeeinrichtungen, Gemeinschaftsunterkünften der Kommunen, Versorgungssettings der Regelversorgung und in psychosozialen Zentren durch geschultes Personal eingesetzt. Hierfür wurde eine randomisierte Stichprobe auf Setting-Ebene gezogen, um die Übertragbarkeit der Ergebnisse in andere Regionen zu gewährleisten.

Neben der direkten Befragung von volljährigen Asylsuchenden werden außerdem Daten über Asylsuchenden Kinder mittels ihrer Eltern („proxy-survey“) erhoben. Somit lassen sich auch der Bedarf und die Inanspruchnahme von pädiatrischer Versorgung abbilden und die spezifischen Barrieren einer adäquaten Versorgung für Kinder analysieren.