Hintergrund

Internationale Migrations- und Flüchtlingsströme führen zu demografischen Veränderungen und zu epidemiologischer und sprachlicher Diversifizierung in Einwanderungsgesellschaften. Damit verbunden sind Herausforderungen für das Gesundheitssystem: von der Sicherstellung einer effektiven und niedrigschwelligen Primärversorgung in Erstaufnahmeeinrichtungen bis hin zu einer kontinuierlichen Regelversorgung im Zuge der dauerhaften Unterbringung in den Gemeinden. Die Systemantwort im Bereich der Versorgung von Asylsuchenden ist jedoch häufig durch Unter-, Über und Fehlversorgung gekennzeichnet.

Um die Systemantwort zu verbessern kommt der hausärztlichen Versorgung eine besondere Bedeutung zu. Es bestehen aber auch Versorgungslücken hinsichtlich eines bedarfsgerechten Zugangs zu spezialisierten Versorgungsangeboten, wie zum Beispiel für Schwangere und Menschen mit psychischer Erkrankung. Gleichzeitig fehlt jedoch eine adäquate Evidenzbasis um ein genaues Bild der Versorgungssituation zu zeichnen und angemessene Maßnahmen zu planen. Es besteht ein großer Bedarf an belastbaren Daten zum (i) Versorgungsbedarf und -zugang, sowie (ii) zur Qualität, Effektivität und Effizienz der Versorgung.

RESPOND zielt darauf ab Entscheidungsgrundlagen für neue Lösungsstrategien zur Gestaltung und Organisation des Gesundheitswesens im Bereich der Versorgung von Asylsuchenden zu schaffen und somit einen Beitrag zur Verbesserung der Qualität, Effektivität und Effizienz des Gesundheitswesens zu leisten. Hierfür wird das Projekt im Rahmen des Förderprogramms „Strukturaufbau in der Versorgungsforschung“ seitens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) über eine Laufzeit von fünf Jahren (2016-2021) gefördert. Das Vorhaben ist an der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heideberg angesiedelt und umfasst mehrere nationale und internationale Kooperationspartner.

Projektleitung:

Prof. Dr. med. Kayvan Bozorgmehr (MD, M.Sc.)
Abteilung Allgemeinmedizin u. Versorgungsforschung
Universitätsklinikum Heidelberg

Email: kayvan.bozorgmehr@med.uni-heidelberg.de