Dieses Arbeitspaket befasst sich mit der Erhebung von qualitativen Daten sowohl von Asylsuchenden als auch Ärzten. Die Analyse dieser Daten trägt zur Identifizierung modifizierbaren, fördernden und hemmenden Faktoren bei, die im Zusammenhang mit dem Zugang zur Gesundheitsversorgung stehen. Die Analyse dient außerdem der Abbildung von regionalen Versorgungsstrukturen und führt zu einem Verständnis der aktuellen Systemantwort auf den Versorgungsbedarf in verschiedenen Settings.
Eine qualitative Bestandsaufnahme aus der Perspektive der Asylsuchende wird durch semi-strukturierte, leitfadengestützte Einzelinterviews erhoben. Dies erfolgt in den verschiedenen Settings der Erstaufnahmeeinrichtungen, Gemeinschaftsunterkünften in den Kommunen, Praxen und Ambulanzen der Regelversorgung sowie in psychosozialen Zentren. Forschungsgegenstand ist die „patient journey“ der Asylsuchenden; also deren Erfahrungen mit der Versorgung ihrer Gesundheitsbedürfnisse seit Ankunft in Deutschland bis hin zum Transfer in die Kommunen. Hierbei werden verschiedene Aspekte beleuchtet, wie zum Beispiel die empfundenen Barrieren und Ressourcen in der Versorgung.
Die Perspektive der Versorger wir durch semi-strukturierte, leitfadengestützte Einzelinterviews mit Ärzten der Regelversorgung und des öffentlichen Gesundheitsdienstes abgebildet. In diesen Interviews werden Erfahrungen mit der Versorgung Asylsuchenden eruiert. Forschungsfragen beziehen sich dabei auf Erfahrungen in drei Ebenen: in der Arzt-Patient Interaktion, im Arbeitsumfeld des spezifischen Versorgungssettings und im Kontext nationaler und internationaler Regelungen und Rahmenbedingungen.